Mit diesem und dem vorherigen Artikel wollen wir dazu beitragen, etwas Licht ins Dunkel zu bringen, und die Vorteile von Tin Can API gegenüber SCORM aufzeigen. Im ersten Teil haben wir nochmals das SCORM-Modell beleuchtet. Im zweiten Teil gehen wir auf das Tin Can API- und LRS-Konzept ein. Was ist LRS? Das "Learning Record Store" (LRS) ist zunächst nichts anderes als eine zentrale Datenbank, die Lernaktivität jeglicher Art speichert. Das LRS wiederum kann diese Daten einem LMS oder Reportingsystem zur Verfügung stellen. Beispielsweise könnte ein Bibliothekssystem eine Nachricht an das LRS senden, dass ein Lernender sich ein bestimmtes Buch zu einem Thema ausgeliehen hat. Was ist Tin Can API? Damit externe Systeme, wie beispielweise ein Bibliothekssystem, überhaupt Nachrichten an das LRS schicken können, benötigen wir eine gemeinsame Sprache: Tin Can API. Das LRS ist in der Lage, diese API-Befehle entgegenzunehmen und zu verarbeiten. API steht für "Application Programming Interface" und ist eine Art Sprache, durch die mit der Datenbank kommuniziert werden kann. Verschiedene Befehle sind in der Tin Can API zusammengefasst. Das Gremium ADL (Advanced Distributed Learning) überwacht die Entwicklung des Tin Can-Standards. Die Befehlsstruktur ist denkbar einfach: Name, Verb, Objekt, zum Beispiel "Max hat Buch X ausgeliehen". Welche Systeme könnten mittels Tin Can API Nachrichten an das LRS schicken? Twitter, Facebook, Google+, Eventmanagement-Systeme, Learning Management Systeme, Slideshare, YouTube, Yammer, Xing, Bibliotheksmanagement-Systeme, Blogs, Social Bookmarking Tools, alle Arten von Lern- und Produktivitätstools. Diese könnten folgende Nachrichten an das LRS senden:
Bald werden Plug-ins und Apps für alle diese Systeme dafür sorgen, dass Nachrichten an das LRS verschickt werden können. | Was sind nun die Vorteile für Tin Can API und LRS? Wie aus der Liste oben ersichtlich wurde, beschränkt sich das Modul nicht nur auf die Kommunikation von E-Learning-Modulen und dem LMS, sondern ermöglicht praktisch jeder Applikation, Statements an das LRS zu schicken. Tin Can API sorgt für grosse Unabhängigkeit von LMS- oder Authoring-Inhalten. Auch spielt es keine Rolle, wo sich die Lerninhalte befinden. Auf einem iPad beispielsweise könnte eine Lernsequenz bearbeitet und - sobald das iPad wieder online ist - ein Paket an Nachrichten an das LRS geschickt werden. Die einfache Struktur von "nouns, verbs and objects" lässt uns praktisch alle Aktivitäten aufzeichnen. Diese Liste verdeutlicht die Flexibilität dieses Standards: Report multiple scores, Detailed test results, Solid security, No LMS required, No internet browser required, Keep complete control over your content, No cross-domain limitation, Use mobile apps for learning, Platform transition (i.e. computer to mobile), Track serious games, Track simulations, Track informal learning, Track real-world performance, Track offline learning, Track interactive learning, Track adaptive learning, Track blended learning, Track long-term learning, Track team-based learning Quelle: http://tincanapi.com/scorm-vs-the-tin-can-api/. Fazit Wir sind davon überzeugt, dass dem Tin Can API-Modell ein grosse Zukunft beschieden ist und dies nicht zuletzt aufgrund der einfachen Handhabung und der vielen Systeme, die diesen Standard nutzen werden. Dem "Lernen in allen Lebenslagen" wird dieses Modell viel mehr gerecht als das in die Jahre gekommene SCORM-Modell. Articulate wirbt heute schon mit seinem "Tin Can API-gestützten Lern-Management-System" und wird auch in Zukunft aufgrund seiner Mitgliedschaft im Advanced Distributed Learning-Gremium ganz vorne bei der Entwicklung dabei sein. Im Autorenwerkzeug von Articulate, Articulate Storyline, finden Sie auch heute schon die Einstellung Tin Can API-Ausgabe. |
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August 2014
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